Das Sportjahr 2016 wurde überschattet von der Dopingaffäre im russischen Sport und der zögerlichen Reaktion des Internationalen Olympischen Committees (IOC) in dieser Causa. Knapp vor dem sportlichen Highlight des Jahres, den Olympischen Spiele Rio 2016 wurde die Verantwortung für allfällige Sanktionen gegen beteiligte Sportler, Trainer, Betreuer und Funktionäre vom IOC auf die internationalen Fachverbände abgeschoben und dadurch individuell abgehandelt.
Reformbedarf auf internationaler Ebene
NADA-Geschäftsführer Mag. Michael Cepic: „Um ein derart unkoordiniertes Vorgehen in Zukunft zu verhindern, bedarf es einer Reform des Anti-Doping Systems. So müssen etwa Dopingkontroll-Programme und Anti-Doping Verfahren völlig unabhängig von internationalen Sportverbänden durchgeführt werden.“
Zudem müsse die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) gestärkt werden, um Versäumnisse bei der Umsetzung der Anti-Doping Bestimmungen ahnden zu können. Um die notwendige verbesserte Finanzierung sicherzustellen, muss der Sport verstärkt in die Pflicht genommen werden. Cepic: „Mit der Vermarktung des sauberen Sports werden Milliarden verdient, der finanzielle Beitrag der Sponsoren und internationalen Sportorganisationen zur Anti-Doping Arbeit ist aber überschaubar.“
Zielgerichtete Dopingkontrollen und Ermittlungen
Auf nationaler Ebene hatte der Einsatz zusätzlicher Analysemethoden eine finanzielle Erhöhung zufolge, die für einen leichten Rückgang bei den Dopingkontrollen verantwortlich ist (3,3 Prozent). Cepic: „Dieser zahlenmäßige Rückgang hatte keine Auswirkungen auf die Qualität. So wurden durch eine entsprechende Adaptierung des Dopingkontrollplans sämtliche Teilnehmer der Olympischen und Paralympischen Spiele Rio 2016 sowie der UEFA-Euro 2016 mehrmals im Vorfeld kontrolliert.“ Für die Zukunft wird der Teuerung Rechnung getragen und eine Anpassung der Finanzierung zugesichert.
In den vergangenen Monaten wurde erneut die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit staatlichen Ermittlungsstellen unter Beweis gestellt, um nicht-analytischen Hinweisen (z.B. Zeugenaussagen, polizeiliche Ermittlungen) nachgehen zu können. NADA-GF Cepic: „Die gemeinsame Arbeit mit der Polizei klappt hervorragend. Der österreichische Weg hat international Vorbildwirkung und das ist gut so.“
Präventionsprogramme im Nachwuchs ausgebaut
Der Schwerpunkt der präventiven Anti-Doping Arbeit lag 2016 erneut auf den Nachwuchsleistungssportlern zwischen 14 und 19 Jahren. Mit der Ausweitung des Anti-Doping Schulprogramms auf die Fußballakademien konnten vergangenes Jahr bei 142 Terminen an 38 Standorten 2.300 junge Sportler gezielt von Referenten der NADA Austria geschult werden. NADA-GF Cepic: „Die Nachwuchsprogramme sind das Kernstück unserer Präventionsarbeit. Damit schaffen wir es, die Zukunft des österreichischen Sports zu erreichen.“
Ein weiterer Fokus lag 2016 naturgemäß auf den Olympischen und Paralympischen Spielen Rio 2016. Sämtliche Teilnehmer wurden mittels interaktivem Online-Kurs geschult, zudem wurden in Kooperation mit dem Österreichischen Olympischen Comité (ÖOC) und dem Österreichischen Paralympischen Committee (ÖPC) mehrere Termine in ganz Österreich angeboten, um wichtige Fragen der Sportlerinnen und Sportler zu klären. Als Vorbereitung auf PyeongChang 2018 wurde bereits ein neues, umfassendes Informations- und Schulungsprogramm fixiert, das in den kommenden Monaten starten wird.
Cepic: „Die zentrale Aufgabe der NADA Austria ist der Schutz der sauberen Sportlerinnen und Sportler. Wir setzen mit unserem Dopingkontroll-Programm und unseren Informations- und Präventionsmaßnahmen alles daran, den österreichischen Sport sauber zu halten.“
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Rückfragehinweis:
Mag. Dr. David Müller, Leiter Information und Prävention NADA Austria
+43 1 505 80 35 14, d.mueller@nada.at
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